Diese Dreigliederung kann man in der Kopf-Knie-Stellung einen noch dynamischeren Ausdruck verleihen. Die Wirbelsäule als zentrale, dynamische Achse spielt in der Kopf-Knie-Stellung eine zentrale Rolle. Im Bereich der mittleren Wirbelsäule kann man sich besonders gut zentrieren. Umso besser man dort ein Zentrum findet, umso besser kann man eine ausströmende Dynamik in die ganze Yogaübung bringen.


Diese Stellung ist eine Stellung die sehr hohe Aktivität freisetzten kann. Indem man sich in der Mitte der Wirbelsäule zentriert und von dort aus nach vorne dynamisiert, kann man die Wirbelsäule mit einer großen Kraft in den Raum hinein lang wachsen. Es ist dafür hilfreich, eine bewusste Wahrnehmung zum äußeren Raum zu bewahren. Indem man sich sehr gut in der Mitte der Wirbelsäule zentriert, kann man mit großem Einsatz nach vorne streben.

Man bewahrt in den Armen, dem Kopf und dem Hals eine Entspannung, baut aus der Mitte der Wirbelsäule die Spannkraft auf und zentriert sich mit gutem Halt in der Hüfte. Man lernt hier nicht nur den ganzen Körper anzuspannnen, sondern sich bewusst zu gliedern und in der Wirbelsäule zu zentrieren. Man erlebt einen Zusammenhang zwischen der Fähigkeit, sich sehr gut in Mitte der Wirbelsäule zu zentrieren und dich dadurch mit Hilfe eines geschaffenen Zentrums zu dynamisieren. Dynamik und Zentrum arbeiten hier hochaktiv und lebendig zusammen.

Wichtig ist, dass man noch vorne und heraus gleitet und sich nicht nach vorne beugt. Dabei ist es hilfreich, dass man die Wirbelsäule möglichst gerade lässt und nach vorne eine Spannkraft aufbaut, in der die Wirbelsäule nicht abknickt, sondern sich einen dynamischen Spannungsaufbau entwickeln kann.

“Gleiten Sie aus der Mitte des Rückens dynamisch nach vorne und lassen Sie die Schultern möglichst entspannt. Halten Sie für einige Zeit diese Spannung in der Vorbereitung, bis Sie schließlich nach einer weiten Dehnung und Intensivierung die Füße, die Knöchel oder die Schienbeine ergreifen können. Bei der Ausführung ist es wichtig, dass die größtmögliche Dehnung erziehlt wird und dabei die Grenze des Möglichen nach oben hin berschoben wird. Dieses Grenzüberschreiten ist ein wichtiger Teil der Übung.” (Heinz Grill, Der Neue Yogawille)


Eine Aktivität ist immer gegliedert. Das Sinnessystem beibt beobachtend, und in der Wirbelsäule und Mitte des Körpers entwickelt sich die Spannkraft, während der Körper selbst aber wieder als ruhige Basis wie ein Instrument behandelt und betrachtet wird.” (Heinz Grill, Der Neue Yogwille)